Am
Amortisation
Amortisation gibt die Zeitspanne an, nach welcher Ersparnisse / Erträge dem Kaufpreis entsprechen.
BEISPIEL
Kaufpreis 1’000 Fr
Ersparnis 100 Fr/Jahr
1’000 / 100 = 10 Jahre Amortisation
Ab dem 11. Jahr arbeitet die Anlage gewinnbringend.
Bei einem Balkonkraftwerk liegt die Amortisation bei circa 10 Jahren, während die klassische Hausphotovoltaik ab etwa 15 Jahren amortisiert. Hintergrund sind Montagekosten und Elektrikerkosten, die bei einem Balkonkraftwerk entfallen.
Eine Anlage mit langer Lebensdauer erzielt über Zeit durchaus mehr Gewinn als eine günstigere, doch kurzlebige.
Au
Autarkiegrad
Welcher Anteil des Strombedarfs wird durch die eigene Anlage erzeugt?
Autarkie mit erneuerbaren Energien lässt sich sinnvoll nur mit Speichermöglichkeiten realisieren. Vollständige Unabhängigkeit vom Netz ist dabei wesentlich teurer als schlicht ein hoher Eigenanteil. Daher sollte dieser im Vordergrund stehen.
Stromspeicher
Systeme mit Batteriespeicher / Akku gibt es in zwei Ausführungen: DC und AC. DC / Gleichstrom liefert die höherer Effizienz, AC / Wechselstrom lässt Systeme unabhängiger miteinander kombinieren. Akkus besitzen hohe Anschaffungskosten und eine begrenzte Lebensdauer, in der Regel ist der Leistungsverlust nach 10 Jahren deutlich spürbar.
Wärmespeicher
Ungenutzter Solarstrom kann auch in Wärmespeicher oder Klimageräte gespeist werden, wodurch sich der Ausnutzungsgrad der Anlagen schnell maximieren lässt.
Zum Notstrom: Die Stromnetze in Schweiz und Deutschland sind so stabil, dass ausserhalb spezieller Anwendungsfälle keine Notstromversorgung benötigt wird. Anlagen, die automatisch auf Inselbetrieb / Notstrom umschalten können, kommen auch mit höheren Kosten und mehr Teilen mit Ausfallwahrscheinlichkeit.
Ba
Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk speist Strom über eine Steckdose ein. Im Gegensatz zur Photovoltaikanlage kann das Balkonkraftwerk durch Privatpersonen aufgestellt werden.
TYPISCHER AUFBAU
Solarmodule mit MC4 Stecker (links)
Wechselrichter mit MC4- und AC Stecker (mitte)
Sicherungskasten mit AC- und Typ12 Stecker (rechts)
Zum Anschliessen ist in der Regel keine Elektrofachkraft notwendig. Um das zu ermöglichen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Je Hausanschluss darf eine Leistung bis 600 Watt angesteckt werden; Die steckfertige Anlage benötigt einen allstromsensitiven FI Typ B, der auch bei Fehlerströmen auslöst, die auf Gleichspannung beruhen.
Um stets zu sehen, ob die Anlage einwandfrei läuft, sollte auch ein Stromzähler verbaut sein. So lässt sich erkennen, falls über die Jahre ein unerwarteter Leistungsabfall stattfindet.
Komponenten eines guten Balkonkraftwerks: Ein Wechselrichter mit einer exakten Leistung von 600 Watt. Zwei oder mehr Solarmodule mit einer grösseren Leistung als 600 Watt. Feuchtraumgeeigneter Sicherungskasten mit FI Typ B - allstromsensitiv - und Stromzähler. Genormte UV-beständige Anschlusskabel mit Schweizer Typ 12 Stecker. Optional liefern manche Hersteller Montagematerial. Hierbei sind die Vorgaben der Solarmodule zu beachten und welchen Umwelteinflüssen wie Wind & Schnee Ihre Module ausgesetzt werden.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen erfordern eine kurze Meldung beim Energieversorger, welche schnell per Vorlage erledigt ist. Jeder Mieter, Vermieter oder Eigenheimbesitzer kann ein Balkonkraftwerk betreiben. Synonym finden häufig auch folgende Namen verwendung: Guerilla PV, Mini PV oder Plug & Play Solar für die Steckdose.
Ip
IP Schutz
Es gibt die IP Schutzart und es gibt die Schutzklasse. Beide Begriffe beschreiben vollkommen unterschiedliche Eigenschaften eines Produktes.
Wenn IP Schutz angegeben wird, liegt der erste Gedanke meist bei Schutz vor Feuchtigkeit. Doch was bedeuten die IP Zahlen eigentlich?
Was bedeutet IP Schutzart?
Produkte & Installationsmaterial sollen jederzeit zuverlässig funktionieren.
So muss ein Wechselrichter, der über Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt ist, ganz anders aufgebaut und isoliert sein, als ein Schutzschalter, der im geschützten Keller hängt. In dem Fall lässt sich schnell erkennen, dass der Schutzschalter wohl mehr Probleme mit tiefem Frost oder Regen bekommen wird.
Neben Feuchtigkeit können auch Fremdkörper Probleme verursachen: In einer Schreinerei wirbelt Holzstaub durch die Luft, in Grossküchen fettiger Kochdunst.
Um klar sagen zu können, gegen welche Einflüsse ein Produkt geschützt ist, wurden die Schutzarten (Ingress Protection Code) eingeführt. In denen wird definiert, wie weit das unerwünschte Eindringen von Fremdkörpern und Feuchtigkeit in das Geräteinnere unterbunden wird.
Welcher IP-Schutz ist im Aussenbereich erforderlich?
Montage unter Überdachung
Die Produkte sind vor Spritzwasser einigermassen geschützt. Für Gehäuse unter Dach, Vordach oder Balkon ist IP23 vollkommen ausreichend.
Montage an Hauswand
An Wänden montierte Produkte können schon dem Regen ausgesetzt sein. In dem Fall ist IP44 empfehlenswert: Neben dem allseitigen Spritzwasserschutz können sich auch keine Spinnen oder Insekten in der Lampe einnisten.
Montage im Garten
Die Produkte sind der Witterung direkt ausgesetzt - Gehäuse müssen einen Schutz von mindestens IP44 aufweisen.
Montage in Wassernähe
Die Produkte werden zur Beleuchtung von Aquarium, Gartenteich oder Springbrunnen genutzt. Oder ein Inverter wird auf einem Dach installiert. Die Produkte sollten einen Schutz von IP67 aufweisen. Damit sind sie auch vor zeitweiligem Eintauchen in das Wasser geschützt. Wenn Geräte Unterwasser eingesetzt werden, müssen diese die Schutzart IP68 aufweisen.
Sc
Schutzklasse
Was bedeutet Schutzklasse?
Im Fall eines Kurzschlusses sollen Gehäuse frei von Spannung bleiben.
Unter der Schutzklasse werden Sicherheitsmassnahmen verstanden, die einen Stromunfall durch elektrischen Schlag vermeiden sollen.
Tritt ein Schaden an der Isolation auf, besteht besonders bei Geräten mit metallischem Gehäuse Gefahr. Sollte das Gehäuse spannungsführend werden, können lebensgefährliche Situationen entstehen.
Die Schutzklassen für alle elektrischen Betriebsmittel sind in den Normen EN 61140 / VDE 0140-1 festgelegt. Die Symbole zur Kennzeichnung der Betriebsmittel werden in der IEC 60417 definiert.
Welche Schutzklassen gibt es?
Schutzklasse 0
Das elektrische Gerät verfügt lediglich über eine Basisisolierung. Es sind keine besonderen Schutzmassnahmen gegen einen elektrischen Schlag vorhanden. Der Schutz muss durch die Umgebung des Betriebsmittels sichergestellt werden. Eine Kennzeichnung ist nicht vorgesehen, es gibt kein Symbol für diese Schutzklasse. In der künftigen internationalen Norm ist die Schutzklasse 0 nicht mehr enthalten. Geräte mit dieser Schutzklasse sind in Deutschland und in Österreich nicht zulässig.
Schutzklasse 1
Geräte der Schutzklasse I verfügen über eine Schutzerdung. Alle elektrisch leitfähigen Gehäuseteile sind mit dem Schutzleitersystem der festen Elektroinstallation verbunden. Bei Stecksystemen stellt der Schutzkontakt als erstes und bei Herausreissen des Kabels als letztes Kontakt her.
Berührt im ein stromführender Leiter das mit dem Schutzleiter verbundene Gehäuse, entsteht ein Körperschluss. Die Schutzleiterverbindung des Gehäuses ist so bemessen, dass keine dauerhaft gefährliche Berührungsspannung am Gehäuse ansteht. Der Leitungsschutzschalter (Sicherung) oder der Fehlerstromschutzschalter (FI / RCD) sollten in kurzer Zeit auslösen und das Gerät spannungsfrei schalten.
Schutzklasse 2
Geräte der Schutzklasse II verfügen zwischen den aktiven und den berührbaren Teilen über eine doppelte oder verstärkte Isolierung. Falls das Gerät elektrisch leitende Oberflächen besitzt, sind diese nicht mit dem Schutzleiter verbunden. Zum Anschluss werden zweipolige Konturenstecker ohne Schutzkontakt verwendet.
Schutzklasse 3
Geräte der Schutzklasse III dürfen nur mit Sicherheitskleinspannung (SELV) oder Schutzkleinspannung (PELV) betrieben werden. Die Grenzwerte für Wechselspannung betragen ≤ 50V und für Gleichspannung ≤ 120V. Zugelassene Spannungsquellen sind beispielsweise Sicherheitstransformatoren, Batterien (Akkus) oder Solarzellen.